25/08/2025
… Minuten Lesezeit
Automatisiertes Testing klingt erstmal wie so ein typisches Buzzword. Aber wenn du wirklich skalierbare und stabile E-Commerce-Systeme willst, ist das ein absolutes Muss – gerade, wenn sich Features ständig ändern und die Plattform schneller wächst, als dein Team manuell hinterherkommt.
Wenn du immer noch alle Regressionstests manuell durchführst: Das ist auf Dauer nicht machbar. Je komplexer dein System, desto mehr profitierst du von Automatisierung. Und im E-Commerce gilt: Fällt Checkout oder Suche aus, verlierst du sofort Umsatz – hier geht’s nicht um „nice to have“, sondern ums Überleben.
Lass uns anschauen, warum automatisierte Tests wirklich wichtig sind, welche Testarten dir wirklich helfen – und wie sie dein Business schneller, flexibler und robuster machen.
Mein Weg mit automatisierten Tests begann auf einem Legacy-Projekt. Wir haben kleine Änderungen gemacht, die eigentlich nichts Grundlegendes hätten berühren sollen – aber plötzlich brachen an allen Ecken Features weg. Du änderst einen Button, und der Produktimport geht nicht mehr. Du reparierst den Warenkorb und der Checkout ist offline.
Das war einfach unberechenbar. Also haben wir mit Tests angefangen – nichts Großes, ein Mix aus Unit-, Integrations- und API-Tests für die wichtigsten Bereiche. Kein Komplett-Refactoring, dafür war weder Budget noch Motivation da. Aber diese Tests haben uns etwas Unbezahlbares gebracht: Planbarkeit.
Plötzlich konnten wir vor dem Go-Live alles testen, Probleme früh entdecken und schnell beheben – und wussten: Das System hält. Nach und nach konnten wir Releases machen, ohne Panik vor dem nächsten Crash.
Die Alternative wäre ein kompletter Rewrite gewesen – zehnmal teurer.
Es gibt nicht den einen Test für alles – du brauchst verschiedene Tools für verschiedene Jobs. Das sind die vier Testarten, die ich am meisten nutze.
Das sind die kleinsten und einfachsten Tests. Sie prüfen einzelne Units – meistens eine Klasse oder Funktion – und ob ein bestimmter Input das erwartete Ergebnis liefert.
Dabei ist egal, wie das Teil mit dem Rest kommuniziert. Es geht nur um Input, Logik und Output. Perfekt, wenn du dich in einem System zurechtfinden oder isolierte Logik prüfen willst.
Nachteil: Sie sagen wenig darüber, wie das Gesamtsystem funktioniert. Aber sie sind schnell, günstig und gerade am Anfang super nützlich.
Hier geht’s darum, wie verschiedene Komponenten zusammenspielen. Du schreibst Daten in die Datenbank, prüfst Service-Interaktionen und kontrollierst, ob sich Änderungen systemweit auswirken.
Gerade bei Plattformen wie Adobe Commerce sind Integrationstests Gold wert, wenn es um Modulzusammenarbeit oder Geschäftsregeln geht, die mehrere Komponenten betreffen.
Diese Tests brauchen mehr Setup und laufen langsamer. Docker, Datenbanken, Elasticsearch – alles im Spiel. Aber sie geben dir die Sicherheit, dass die Kern-Workflows wirklich laufen.
Hier wird echtes Nutzerverhalten simuliert. Funktionstests laufen auf deiner Website und spielen durch, was ein Kunde macht.
Produkt auswählen, in den Warenkorb legen, auschecken – und alles überprüfen.
Mein Favorit: Playwright von Microsoft. Extrem mächtig, flexibel und du kannst komplette User Journeys abbilden – sogar direkt auf dem Live-System!
Das ist dann kein Test „in der Theorie“, sondern in echt, unter realen Bedingungen. Perfekt auch fürs Monitoring – so stellst du sicher, dass keine Kunden-Änderung im Admin-Panel versehentlich das Frontend zerschießt.
Einziger Nachteil: Die Dinger sind manchmal knifflig zu schreiben. Browser-Tücken, kapriziöse UIs, schlechte Selektoren – das nervt. Aber genau das sind oft die Probleme, die deine User auch spüren. Wenn dein Test einen Button nicht klicken kann, kann’s der Kunde vermutlich auch nicht.
Nummer vier im Bunde: API-Tests. Eigentlich selbsterklärend – du prüfst deine Endpunkte direkt, z.B. mit Postman oder per Script in PHP oder Python.
Sie sind schnell, schlank und effektiv. Du checkst, ob deine API tut, was sie soll, die richtigen Daten zurückgibt und alle Edge Cases sauber behandelt.
Wenn du saubere APIs gebaut hast (was du solltest!), sind das die einfachsten und wertvollsten Tests überhaupt.
Übertreib’s nicht mit Overengineering! Du musst nicht jede Codezeile oder jede UI-Ecke testen. Fang bei den wirklich kritischen Teilen an – dort, wo’s richtig weh tut, wenn etwas ausfällt.
Decke diese Bereiche solide ab, damit du erstmal Vertrauen gewinnst.
Versuch nicht, gleich das ganze Projekt zu testen, wenn du startest. Setz Prioritäten. Bau Schritt für Schritt aus. Am wichtigsten: Teste das, was sich öfter ändert – nicht die Codebestandteile, die seit drei Jahren niemand angefasst hat.
Lass uns das mal mit deinen Business-Zielen verbinden:
Wenn dein System gut getestet ist, kannst du neue Features oder Deployments viel einfacher ausrollen. Mehrere Instanzen aufsetzen, Test-Suite laufen lassen und sofort sehen, wo’s klemmt.
So skalierst du mit Plan. Ohne Tests ist jeder Release ein Glücksspiel.
Stabilität heißt: Änderungen machen nichts kaputt. Mit Tests musst du vor Releases nicht mehr die Daumen drücken.
Dazu kommt Live-Monitoring: Funktionstests regelmäßig laufen lassen, dann fängst du Probleme ab, noch bevor sie jemandem auffallen.
Je mehr Tests, desto schneller kannst du entwickeln. Kein ewiges Zweifeln, kein tagelanges manuelles QA. Die Tests geben dir sofort Feedback – mehr Zeit fürs Bauen, weniger fürs Reparieren.
Wenn du richtig Test-Driven Development (TDD) machen willst, schreibst du die Tests, bevor du überhaupt die Funktion entwickelst. Das hilft, das Ziel zu klären und führt oft zu besseren Systemen.
Im Agenturalltag klappt das nicht immer – Zeitdruck, unklare Specs und Co. Aber selbst einzelne Module oder Features TDD-mäßig zu entwickeln, hebt die Code-Qualität auf ein neues Level.
Falls du noch keine automatisierten Tests hast: Fang an. Such dir die wichtigsten Bereiche deiner Plattform und leg da los. Das richtige Tool? Egal ob Unit, Integration, Funktional oder API – nimm, was zu deinem Ziel passt.
Step by step erweitern, Prioritäten richtig setzen und keine Zeit auf Altlasten verschwenden, die sowieso nie geändert werden.
Am wichtigsten: Sieh Tests als Teil des Entwicklungsprozesses – nicht als Pflichtübung am Schluss. Je früher du sie schreibst, desto mehr bringen sie. Mehr Skalierbarkeit, mehr Stabilität, mehr Speed beim Entwickeln.
Wir helfen dir, die richtigen Einstiegspunkte zu finden und begleiten dein Team durch den Prozess.
25.08.25
21.07.25